Mit diesem Schreiben fing es alles an:

Stellungnahme des Meidericher Bürgervereins zum Ausbau der A 59:

Sehr geehrte Damen und Herren,
Straßen.NRW plant den umfangreichen Ausbau der A 59 zwischen Duisburg-Duissern und Duisburg-Marxloh. Die neue Trasse soll sechs Fahrstreifen und jeweils einen Standstreifen bekommen. Neben verschiedenen oberirdisch geführten Varianten ist eine Tunnellösung zwischen der Anschlussstelle Duisburg-Ruhrort und dem Autobahnkreuz Duisburg-Nord eine der geprüften Varianten.

Der Bürgerverein Meiderich spricht sich für die Tunnellösung und entschieden gegen die oberirdisch geführten Varianten aus.
Begründung:
Bereits der vorhandene vierstreifige Ausbau beinhaltet eine starke Zäsur durch den Meidericher Kernbereich. Dadurch ist zum Beispiel der westlich gelegene Stadtteil Untermeiderich von dem Einkaufsbereich, Fußgängerzone Von-der-Mark-Straße, abgekoppelt. Das hohe Verkehrsaufkommen von durchschnittlich 104.000 Kraftfahrzeugen pro Werktag beinhaltet eine hohe Umweltbelastung (Lärm und Feinstaub), die die Lebensqualität im Stadtteil Meiderich bereits jetzt stark negativ beeinflusst. Durch einen sechsstreifigen oberirdischen Ausbau potenzieren sich diese Belastungen. Gerade der dichtbewohnte Meidericher Kernbereich wird davon massiv betroffen, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Meidericher Bevölkerung wird dadurch weiterhin in einem hohen Maße belastet. Mit der angedachten Tunnelvariante entfallen die negativen Auswirkungen.
Die Tunnellösung bietet für den Stadtteil Meiderich Möglichkeiten, neue städtebauliche Strukturen zu erschließen. Der zerschnittene Stadtraum kann wieder zusammenwachsen. Zentral gelegene, bisher überbaute Flächen, stehen zur Nutzung wieder zur Verfügung. Hier können Treffpunkte und öffentliche Flächen, Spiel- und Grünflächen neu entstehen und dadurch den Stadtteil attraktiver und lebenswerter machen.
Für Duisburg und insbesondere für die Menschen in Meiderich kommt es so zu einem dauerhaften Mehrwert und stellt die einzige attraktive Zukunftsvariante dar.
Eine oberirdisch geführte Trasse mit einer Breite von fast 45 Metern, ihren erforderlichen ca. sieben Meter hohen Lärmschutzwänden auf wiederum ca. acht Meter hohen Stützen stellt dagegen eine riesige Barriere dar, die Trennwirkung dieses massiven Bauwerkes ist noch ungleich höher als die des Istzustandes.
Durch den prognostizierte Verkehrszuwachs von 20 % bis 2030 werden sich die schädlichen Umwelteinflüsse mit ihren gesundheitlichen Auswirkungen noch einmal beträchtlich erhöhen. Entgegen der Tunnellösung kommt es hier zu einer beträchtlichen negativen städtebaulichen Situation, ohne jegliche Zukunftsperspektive und somit zu einem langsamen Absterben des Stadtteiles.
Das Fazit kann nur sein:
Meiderich braucht die Tunnellösung, eine oberirdische Lösung ist keine Option.
Darüber hinaus muss der Ausbau der A 59 genutzt werden, um eine direkte Radwegeverbindung vom Duisburger Norden in die Duisburger Innenstadt zu schaffen. Über Ruhr und Häfen angehängt an den Brückenbau und in Meiderich über die durch den Tunnelbau geschaffenen Freiflächen entsteht so eine Radfahrtrasse, die leistungsstark auch einen Beitrag zur Entlastung der A 59 leisten kann und somit deutlich zur Luftverbesserung beiträgt.
Durch den Übergang vom Brückenbau in einen Tunnel (und umgekehrt) in Höhe der Anschlussstelle Duisburg-Ruhrort wäre auch direkt eine Erreichbarkeit der Fahrradtrasse als Brückenbauwerk gewährleistet. Bitte setzen Sie sich gemeinsam mit uns für die Zukunftsfähigkeit unseres Stadtteils Meiderich und die Verbesserung der Lebensqualität der Meidericher Bürgerinnen und Bürger ein.

Mit freundlichen Grüßen Meidericher Bürgerverein von 1905 e. V.
Peter Dahmen
Vorsitzender

(Die Stellungnahme kann auch unter "Downloads" herunter geladen werden.)

Plakat A59 ohne